Es muss nicht immer Glühwein sein. Für passionierte Teetrinker und alle, die sich etwas Besonderes in der Advents- und Weihnachtszeit gönnen möchte, warten Rezepturen für den passenden Tee. Die Basis bildet mitunter, wie bei vielen Gewürztees, schwarzer Tee, der durch typische Weihnachtsgewürze wie z.B. Zimt, Anis, Nelken, Kardamom verfeinert wird. Die Gewürze zaubern nicht nur ein wohlschmeckendes Weihnachtsfeeling, sie regen die Sinne an und haben vielfach im geringen Maß auch besondere, gesundheitliche Wirkungen.
Gewürztee mit weihnachtlichem Aroma
Die Welt der Gewürze ist bunt und kann jahreszeitlich variieren. Von scharf bis pfeffrig und grün reicht die Palette, entsprechend abwechslungsreich sind auch Gewürztees.
Wer an Gewürztee denkt, dem kommt vermutlich zuerst der Chai Tee, auch als Masala Chai oder Chai Latte bekannt, in den Sinn. Diese Teespezialität wird mit den orientalischen Gewürzen Kardamom, Ingwer, Pfeffer und Zimt zubereitet. Basis ist ein Schwarztee, der zusätzlich mit Milch und Zucker oder Honig verfeinert wird.
Ein adventlicher Gewürztee nutzt nahezu alle bekannten Weihnachtsgewürze oder eine individuelle Auswahl, wobei diese frei variieren kann. Auch er wird häufig mit Schwarztee zubereitet, wobei schon Aufgüsse nur mit heißem Wasser genügen. Das spezielle Bukett eines weihnachtlichen Tees, das unweigerlich die besinnliche Stimmung aufkommen lässt, unterscheidet diesen Tee von anderen Gewürztees. Die ausgesuchten Gewürze wärmen von innen und unterstützen den Verdauungstrakt, beispielsweise nach einem üppigen Festmahl.
Klassische Weihnachtsgewürze für Tee im Überblick
Jeder kennt die typischen Weihnachtsgewürze, deren Duft die Küche beim Plätzchenbacken bestimmt. Auch im traditionellen Glühwein dürfen sie nicht fehlen. Für den weihnachtlichen Gewürztee findet sich eine Reihe von aromatischen und intensiven Gewürzen, die möglichst frisch verarbeitet werden sollten.
- Anis/Sternanis: Aus dem Mittelmeerraum kommt der Anis mit einem Lakritz ähnlichen, herben Geschmack. Prägend ist das ätherische Öl Athenol, das in den Samen zu finden ist. Daneben steht der Sternanis auf der Liste der typischen Weihnachtsgewürze. Schon die Sternform der getrockneten Sternanisfrucht aus Südchina stimmt perfekt auf Weihnachten ein. Anethol, das sowohl in Anis wie auch in Sternanis enthalten ist, sorgt für den charakteristischen Geschmack und Duft. Gerade Sternanis hat eine schleimlösende und reizlindernde Wirkung und passt als Tee.
- Ingwer: China und Indien sind die Anbaugebiete für den Ingwer, der seine Schärfe im Nachgang beweist. Seine erfrischende und leicht zitronige Note prädestiniert ihn zudem für Tee. Für die Teezubereitung wird die Ingwerknolle gehackt, in Scheiben geschnitten oder als getrocknetes Pulver verwendet. Ingwer beruhigt Magen und Darm und hat zudem eine immunstärkende Wirkung.
- Kardamom: Kardamom, aus der Familie der Ingwergewächse, fühlt sich in tropischen Regionen heimisch. Kennzeichnend sind die feine Süße sowie eine sanfte Schärfe, welche den würzenden Effekt der Samen in der getrockneten Fruchtkapsel ausmachen. Wie viele Weihnachtsgewürze regt auch Kardamom die Verdauung an, weshalb dieses Gewürz in einem Adventstee nicht fehlen sollte.
- Muskat/Muskatnuss:Der tropische Muskatbaum aus Grenada liefert die Früchte für weihnachtlichen Genuss. Nussig, holzig, kräftig ist der Geschmack der Muskatnüsse, die gerieben oder gemahlen Tee, Gebäck aber auch herzhafte Speisen anreichern. Mit Muskat sollte stets sparsam umgegangen werden. Eine sehr geringe Menge genügt für den intensiven Geschmack. Muskat wirkt appetit- und verdauungsanregend.
- Nelken (Gewürznelken): Der Gewürznelkenbaum hat seinen Ursprung als Myrtengewächs in Indonesien. Die getrockneten Blütenknospen dienen als vielseitiges Gewürz, werden aber auch bei Zahnschmerzen und für einen frischen Atem angewandt. Der Geschmack ist würzig, leicht feurig mit spezieller Süße.
- Pimen: Piment oder Nelkenpfeffer wird aus den getrockneten Beeren des Pimentbaumes (Pimentkörner) gewonnen, der zu den Myrtengewächsen gerechnet wird. Das Gewürz vereint den Geschmack von Nelke, Zimt und Muskat und zeigt eine besondere Schärfe. Piment kurbelt die Verdauung an.
- Vanille: Der süße, markante und intensive Duft und Geschmack der Vanille darf an Weihnachten nicht fehlen. Die Königin der Gewürze hat ihren Ursprung in Mexiko und wird den Orchideenpflanzen zugeordnet. Bourbon-Vanille zählt zu den hochwertigen und teuren Sorten, verarbeitet wird das Mark der schwarzen Vanilleschote, aber auch Vanillestangen, die gemahlen werden. Schon von Parfums ist die aphrodiserende Wirkung der Vanille bekannt.
- Zimt: Zimt zählt zu den Lorbeergewächsen. Als Gewürz wird die innere Rinde des Zimtbaums verwendet. Unterschieden wird hauptsächlich in Ceylon-Zimt aus Sri Lanka und Cassia-Zimt aus China. Der Geschmack reicht von holzig über süßlich bis intensiv-feurig. Für Gewürztees bieten sich getrocknete Zimtstangen an. Zimt wird eine immunstärkende und antiseptische Wirkung nachgesagt.
Weihnachts-Gewürztee zubereiten
Ein intensives Geschmacksaroma bietet der Gewürztee mit allen genannten Weihnachtsgewürzen in Kombination. Alternativ kann sich jeder auch eine individuelle Gewürzmischung zusammenstellen. Für das pure Teevergnügen werden die ausgesuchten Gewürze im Ganzen (Ingwer in Scheiben, Muskatnuss gerieben, Kardamomkapseln gequetscht) in einen Topf mit Wasser gegeben und aufgekocht. Dann sollte der Sud ca. 5-10 Minuten je nach Aromaintensität mit geschlossenem Deckel köcheln. Der Gewürzsud wird durch ein Sieb gegeben und serviert, z.B. mit frischen Orangenscheiben.
Viele Teefreunde bereiten den Gewürztee gerne mit Schwarztee zu. Hier finden sich zwei Möglichkeiten. Die Gewürze werden wie beschrieben in einem Topf mit Wasser aufgekocht, anschließend gibt man einen guten Schwarztee in das Teesieb und übergießt ihn mit dem heißen Gewürzsud. Alternativ können auch Schwarztee sowie die zerstoßenen oder gemahlenen Gewürze in das Sieb gegeben und mit kochendem Wasser übergossen werden. Die Ziehzeit beträgt ca. 5 Minuten.
Süßen ist Geschmackssache, wenn, dann am besten ganz in Weihnachtsmanier mit braunem Kandiszucker oder Honig.
Zum Adventstee schmeckt …
… natürlich alles, was das Weihnachtsherz begehrt, darunter Lebkuchen, Nussmischungen, Datteln, Mandarinen, gebrannte Mandeln, geröstete Kastanien, Magenbrot, frische Waffeln, der legendäre Bratapfel, feine Plätzchen und Weihnachtsstollen. Genießer trinken ihn auch nach dem Gänse- oder Entenbraten, um die Verdauung etwas zu erleichtern.