Der Blue Butterfly Pea Tee oder Blauer Schmetterlingserbsentee ist mittlerweile in Europa zu einem Trendgetränk avanciert. Das hat vor allen Dingen mit seiner tiefblauen Farbe zu tun, die sich durch den Aufguss mit heißem Wasser ergibt. Darüber hinaus kann der Anchan, wie der Tee auch genannt wird, seine Farbe abhängig vom pH-Wert verändern und das ganz ohne Zaubertrick. Grundlage bilden die Blütenblätter der „Clitoria ternatea“. Die krautige, immergrüne Pflanze ist in Südostasien weit verbreitet.
Herkunft und Basispflanze
Für den blauen Schmetterlingserbsentee werden die getrockneten Blütenblätter, mitunter auch andere Pflanzenbestandteile der „Clitoria ternata“, zu Deutsch Blaue Klitorie oder Blaue Schamblume, verwendet. Der Name der krautigen Pflanze wurde von der Ähnlichkeit der Blütenblätter mit dem weiblichen Geschlechtsorgan abgeleitet. Die blaue Klitorie aus der Gattung der Schmetterlingsblütler, gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Sie kommt in tropischen und subtropischen Gebieten rund um den Globus vor – unter anderem in
- Kenia,
- Kamerun,
- Madagaskar,
- Sri Lanka,
- Indien,
- Thailand,
- Indonesien,
- Australien,
- USA,
- Kuba.
Die Pflanze kann bis zu 5 m hoch wachsen und wird neben dem Teeanbau auch als Kletterzierpflanze in Parks und Gärten genutzt. In kühleren Breitengraden lässt sich die blaue Schmetterlingsblume in Gewächshäusern als einjährige Pflanze kultivieren. Die Ernte der Blüten für Tee erfolgt ausschließlich von Hand und während der Blütezeit in den frühen Morgenstunden. Die Blüten werden in der Sonne getrocknet.
Ancham und die vielen Vorteile
Neben der Teezubereitung finden die Blüten und Pflanzenbestandteile der blauen Schamblume vielseitige Verwendung. Die Blüten, Samen und Sprossachsen dienen zum Blaufärben von Lebensmitteln, Getränken und Textilien. Die jungen Früchte sind zum Verzehr geeignet und enthalten jede Menge Mineralstoffe und Vitamine. Auf Feldern und Plantagen sorgt die Clitoria ternatea für eine exzellente Gründüngung. Sie wird auch gerne als Viehfutter eingesetzt.
In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda gilt die blaue Klitorie als Heilpflanze, die u.a. gegen Depressionen, Schlafstörungen, Stress, zur Konzentrationssteigerung eingesetzt wird. Dem Butterfly Blue Pea Tee werden in der ayurvedischen Lehre schmerzstillende, krampflösende, entzündungshemmende, beruhigende und entwässernde Wirkungen zugeschrieben. Daneben gilt er als Tonikum für Haut, Haare, Augen und soll die Fruchtbarkeit erhöhen.
Besondere Tee-Merkmale und Geschmack
Beim Aufguss mit Wasser zeigt der Kräutertee Blue Butterfly Pea Tea eine blaue Farbe, die je nach Dosierung von himmelblau bis kobalt- oder tintenblau reichen kann. Das Auge ist sofort verzückt von dieser einzigartigen Färbung. Doch damit nicht genug, denn der Tee kann seine Farbe nochmals verändern. Wird z. B. Zitronensaft oder Zitronensäure hinzugefügt, ergibt sich ein violett-lila Ton. Durch Zugabe von Hagebutten- oder Hibiskustee färbt sich der Tee in Rottöne. Grund für das reizvolle Farbwechselspiel ist der pH-Wert der entsprechenden Zutat, die dem Blautee hinzugefügt wird. Geschmacklich präsentiert sich der koffeinfreie Anchan holzig, erdig mit Tendenz zu grünem Tee, wobei die Ausprägung eher sehr dezent ist.
Zubereitung und Verwendungsmöglichkeiten von Blautee
Der Anchan wird am besten mit einem Teeei zubereitet. Die Intensität der blauen Farbe ist von der verwendeten Menge der getrockneten Blütenblätter abhängig. Pro Tasse mit ca. 120 ml Wasser genügen 5 – 6 Blüten. Das Teeei wird in die Tasse mit dem kochenden Wasser gegeben, das sich unmittelbar herrlich blau färbt. Die Ziehzeit beträgt zwischen 5 und 8 Minuten.
Der Blautee kann heiß und kalt als Eistee serviert werden. In Ländern wie Vietnam und Thailand kommt er unter dem Namen „nam dok anchan“ in Hotels traditionell, mit Honig und Limette verfeinert, als Erfrischungsgetränk oder nach dem Essen zum Einsatz. Die natürliche Blaufärbung, frei von künstlichen Farbstoffen, haben auch die Barkeeper aus aller Welt für sich entdeckt und kreieren Szene-Cocktails und feine Drinks mit Blautee. Abgerundet werden diese Kompositionen gerne mit Zitrone, Ingwer, Zimt, Minze oder Passionsfrucht.
Fotos: Nicole Arnold