Von wegen Unkraut! Der Breitwegerich ist eines der typischen unbeachteten Gewächse. Es lässt sich aber ein toller Aufguss aus ihm zubereiten.
Die Pflanze heißt auf Lateinisch Plantago major und stammt aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Sie ist eine der zwei bekanntesten Arten der Wegeriche, zu denen auch der Spitzwegerich gehört. Auch aus diesem lässt sich ein Tee zubereiten. Die Wirkung beider Pflanzen ist ähnlich.
Im Volkstümlichen ist der Breitwegerich auch noch bekannt unter den Namen: breitblättriger Wegerich, großer Wegerich, Wegebreit, Wegeblatt, Wegetrene, Wegtritt, Rippenblatt, Saurüssel, Mausöhrle, Arnoglosse und Ackerkraut.
Wo wächst der Breitwegerich?
Die Pflanze wächst völlig unscheinbar an Wegesrändern, neben Bürgersteigen oder auf Wiesen und Äckern. Sie gilt als sehr ausdauernd und krautig. Der Breitwegerich wird bis zu 25 Zentimeter groß. Sein Erkennungsmerkmal sind die große Blattrosette und die löffelförmig angeordneten oval- bis eiförmigen und etwas behaarten Blätter. Aus deren Mitte wächst in Miniährenform der Blütenstand. Diese Blüten sind geruchlos und sehr klein. Sie enthalten bis zu 30 Samen, die nach der Reife im Spätsommer abgestoßen werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Das als Unkraut verschriene Gewächs enthält einige sehr wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu zählen Acubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zirkon und Zink. Diese sind hauptverantwortlich für die dem Kraut zugeschriebenen Wirkungen als antibakteriell, antiseptisch, abschwellend, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimhautschützend, wundheilend und zusammenziehend.
Diese sollen angeblich dazu beitragen, folgende Leiden schneller zu überwinden: Asthma, Bronchitis, Blasen und wunde Füße, Geschwüre, Hautentzündungen, Harnwegsinfektionen, Husten, Insektenstiche, Magenschleimentzündungen, Lungenschwäche, Verbrennungen, Wunden und Darmprobleme. Die tatsächliche Wirkung der Pflanze ist aber unzureichend belegt. Dennoch: Breitwegerich galt in der Antike als Heilkraut. Bei den Griechen und Römern und später bei den Arabern und Persern kam sie zum Einsatz, um Leiden zu lindern. Später führte Maria Treben das Gewächs in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ auf und meinte, dass die zerriebenen Blätter des Breitwegerichs jede Wunde heilen könnten. Heute gilt das Gewächs unter Wanderern als „Erstehilfe-Mittel“, um Schmerzen durch Blasen und müde Füße zu lindern.
Genuss und Aufguss
Breitwegerich ist essbar. Viele Naturkräuterexperten geben die jungen Blätter zum Salat oder nutzen sie als eine Art Spinatersatz. In erster Linie ist aber der Tee aus der Pflanze bekannt. Um einen Breitwegerichaufguss zuzubereiten, nehmen Sie zwei Esslöffel der frischen oder getrockneten Blätter und übergießen diese mit ca. 500 ml heißem Wasser. Lassen Sie alles rund zehn Minuten ziehen und gießen Sie den Sud durch ein Sieb. Den fertigen Kräutertee aus Breitwegerich trinken Sie in kleinen Schlucken. Sollte er Ihnen zu herb oder bitter schmecken, können Sie etwas Honig hinzugeben.