Ginseng-Tee

Ginseng Tee

Seit der Antike spielt Ginseng-Tee in der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) eine hervorragende Rolle. In Euro wurde die Heilpflanze erst im letzten Jahrhundert bekannt. In Asien gilt Ginseng als Allheilmittel und wird bei vielen Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Nach schweren Krankheiten wird die Wurzel als Aufguss konsumiert, um wieder schneller zu Kräften zu kommen.

Im Chinesischen heißt die Ginseng-Wurzel „Jen Shen“ das bedeutet so viel wie „Die Kraft der Erde in der Form eines Menschen“. Die Wurzeln sehen auch aus wie kleine Menschen. In Korea wird sie auch „Wurzel des Lebens“ genannt. Die Bezeichnung Panax für die Gattung bedeute so viel wie Allheilmittel (Ableitung aus dem Lateinischen/Griechischen). Für den Wurzeltee verwendet man die Wurzeln einer fünf bis sieben Jahre alten Pflanze.

Herkunft der Pflanze

Die Pflanze wird ca. 30 bis 60 cm groß. Der Ginseng gehört zu den Araliengewächsen (Araliaceae). Sie kann nach fünf Jahren geerntet werden. Die Wurzeln sind der wertvollste Teil der Pflanze. Die wichtigsten Wirkstoffe der Heilpflanze werden Ginsenoside genannt.

Ginseng wächst ursprünglich in Wald- und Bergregionen in China, Japan und Korea. Heute wird das Gewächs häufig in Kulturen angebaut und zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet. Daraus lassen sich Kapseln, Tropfen, Pulver und natürlich auch Tee herstellen.

Die Pflanze ist sehr empfindlich gegen Sonnenstrahlen und benötigt deswegen schattige Plätze für ein gesundes Wachstum. Nach etwa drei Jahre trägt sie erstmals rote Beeren. Der darin enthaltene Samen wird geerntet und zur Aufzucht neuer Pflanzen verwendet.

Ginseng aus Korea und China (Panax ginseng)

Die natürliche Heimat des Ginsengs sind die feuchten Täler in Nordchina, die Mandschurei und Korea. Heute wird der Ginseng vor allem in den USA, China und Korea angebaut. Voraussetzung für den Anbau ist ein gemäßigtes Klima. Der echte koreanische Ginseng wächst wild in den waldreichen Gegenden im Mittelgebirge Koreas. Der in Kulturen angebaute Variante wird auf den Feldern beschattet, da er die direkte Sonnenbestrahlung nicht verträgt.

Die koreanische Variante der Pflanze enthält besonders viele Wirkstoffe, die Ginsenoside. Diese sind für die einzigartige Wirkung verantwortlich. Ginseng wirkt als Adoptogen (wie Yin und Yan). Er hilft dem Körper, sich bei Bedarf anzupassen. Die Wirkstoffe regulieren und gleichen aus.

Ginseng aus Amerika (Panax Quinquefolius)

Vergleicht man die unterschiedlichen Pflanzen miteinander, dann scheint die amerikanische Pflanze botanisch gesehen der koreanischen am ehesten zu entsprechen. Allerdings enthält sie nicht alle medizinischen Eigenschaften. Die ursprüngliche Heimat des amerikanischen Ginsengs sind das südliche Kanada und die mittleren Staaten der USA. Wegen der unterrepräsentierten Wirkstoffe erzielt die nordamerikanische Form auf dem Weltmarkt allerdings deutlich niedrigere Preise.

Ginseng aus Sibirien (Eleutheroccocus senticosus)

Sibirischer Ginseng ist eine gattungsfremde Art. Die deutsche Bezeichnung für die Pflanze lautet Stachelpanax oder borstige Fingeralie. Die Pflanze wächst hauptsächlich in den Nadelwäldern Ostsibiriens, Korea und in den Nordprovinzen Chinas. Die als Taiga-Wurzel bekannte Pflanze wird ähnlich verwendet, aber kein echter Ginseng. Die Taiga-Wurzel dient der Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeit und körperlichen Schwächen. Sie kann die Leitungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit steigern. Sie eignet sich dadurch, den Erhalt und die Aktivierung der körpereigenen Widerstandskraft zu unterstützen.

Inhaltsstoffe im Ginseng

An erster Stelle sind die Ginsenoside R1 und R2 zu nennen. Es ist aber nicht die Menge der enthaltenen Wirkstoffe von entscheidender Bedeutung, sondern vielmehr deren Verteilungsverhältnis innerhalb der Wurzel, da sich aus dem Zusammenspiel die Wirkung ergibt.

  • R1 wirkt stimulierend und erhöht den Blutdruck.
  • R2 wirkt blutdrucksenkend und beruhigend.

Weitere Bestandteile

  • Vitamin C, den A-Komplex, B1, B2, B12, C und Folsäure.
  • Enzyme (Amylase, Phenolase),
  • Aminosäuren, Peptide, Sterine, Fettsäuren (Panaxsäure),
  • Natrium, Magnesium, Germanium,
  • ätherische Öle.

Roter Ginseng enthält mehr Ginsenoside

Bei dem roten Ginseng handelt es sich nicht um eine spezielle Pflanze, sondern um eine Zubereitungsart. Sie dient dazu, die Haltbarkeit der Produkte zu verbessern. Um die Wurzel während langer Transportwege vor dem Schimmelbefall zu schützen, wird sie zuerst mit Wasserdampf behandelt und danach langsam und schonend getrocknet. Dadurch erhält der Ginseng seine orange-rote Farbe. Dem roten Ginseng-Tee wird eine verbesserte Wirkung zugeschrieben, da er mehr Ginsenoside enthält.

Anwendung von Ginseng-Tee

Allgemein wird empfohlen, Aufguss aus der Wurzel im Frühjahr und im Herbst über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu trinken. Das soll Erkältungskrankheiten vorbeugen. Von dem dauerhaften Genuss über mehrere Monate hinweg wird dagegen abgeraten.

Sie sollten morgens eine Tasse Tee auf nüchternen Magen trinken. Außerdem bietet sich an, eine Stunde vor den Hauptmahlzeiten jeweils eine weitere Tasse zu trinken. Zur Vermeidung von Schlafstörungen sollten Sie danach keinen Aufguss mehr konsumieren.

Wichtig: Möchten Sie Ginseng-Produkte regelmäßig einnehmen oder eine Kur damit machen, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt befragen.

Die Wirkung des Aufgusses

Ginseng-Tee wird zur Kräftigung und Stärkung des Körpers und der Seele genutzt. Ihm werden folgende Eigenschaften zugeschrieben:

  • Die Wurzel schenkt dem Körper Energie, steigert das allgemeine körperliche Wohlbefinden und regt die geistige Leistungsfähigkeit an.
  • Sie trägt dazu bei, die körperlichen Ausdauer bis ins hohe Alter zu fördern.
  • Der Aufguss wirkt anregend und beruhigend zugleich. Achten Sie auf eine gute Qualität der Wurzel, da diese die Wirkstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis enthält.
  • Er soll das Immunsystems und die Widerstandsfähigkeit gegen Erkältungen stärken.

Der Tee soll außerdem bei vielen alterstypischen Problemen helfen wie abnehmende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Er soll weiterhin die Beschwerden in den Wechseljahren linden. Nach einer Geburt soll er zum schnellen Wiedererwerb der Kräfte beitragen.

Mittel gegen Stress

Aus der Wurzel haben die Asiaten bereits vor über 5000 Jahren ein Tonikum hergestellt, dass Stress reduzieren oder gar vermeiden soll. Nach Stand der Forschung kann Ginseng tatsächlich den Stress abbauen und die Anfälligkeit gegen Stress verringern. Dadurch reduziert sich offenbar die Anfälligkeit gegen stressbedingte Krankheiten. Dazu gehören zum Beispiel Arteriosklerose und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Die Wurzel verbessert außerdem die Blutzirkulation und normalisiert den Blutdruck. Der Aufguss fördert scheinbar die mentale Aufmerksamkeit und gleichzeitig auch die Wachsamkeit. Außerdem belegen Studien, dass Ginseng bei Athleten die Ausdauer verbessert und die mentale Energie stärkt.

Erhöhung der Fruchtbarkeit

Bei Frauen mildert der Genuss des Aufgusses nicht nur Wechseljahrebeschwerden. Er unterstützt scheinbar die uterine Funktion. Die Gebärmutter wird gestärkt und die Fruchtbarkeit erhöht. Bei Männern wirkt er ähnlich: Er soll den Testosteronspiegel verbessern.

Vorbeugung gegen Erkältungen und Grippe

Der sibirische Ginseng, die Taiga-Wurzel, stimuliert wahrscheinlich ebenfalls das Immunsystem des Körpers. Er hilft offenbar, die Symptome bei Erkältungen und bei Grippe zu verringern. Außerdem scheint er die körpereigenen Abwehrkräfte zu kräftigen.

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

Damit keine Probleme auftreten, sollten Sie Ginseng auf jeden Fall in den empfohlenen Dosen zu sich nehmen.

  • Bei einigen Fällen kam es nach dem Genuss zu leichten Durchfällen kommen.
  • Bei zu hohem Blutdruck sollten Sie den Konsum der Produkte aus der Wurzel vermeiden.
  • Während der Schwangerschaft sollte Sie ebenfalls auf den Genuss verzichten.
  • Bei zu hohen Dosen kann es zu Schlaflosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit und Angstzuständen kommen.

Ginseng-Tee: Zubereitung

Für die Zubereitung des Tees benötigen Sie nur ein paar Gramm der getrockneten Wurzel.

  • Diese schneiden Sie in kleine Stücke und übergießen das Ganze mit kochend heißem Wasser.
  • Anschließend lassen Sie den Tee für fünf bis zehn Minuten ziehen.
  • Gießen Sie die Mischung ab.

Trinken Sie bis zu drei Tassen über den Tag verteilt. Sie können das über mehrere Wochen täglich wiederholen. Doch länger als drei Monate am Stück sollten Sie den Aufguss nicht trinken.

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