Tee ist mehr als nur ein Heißgetränk. Es gibt eine ganze Teekultur, die sich von Region zu Region unterscheidet. Dazu gehören auch Porzellan- oder Steinguttassen sowie schöne Teekannen. Das rundet den Geschmack mit einer Wohlfühlkomponente ab. Glaskannen scheinen da fehl am Platz zu sein. Dennoch schwören Teekenner darauf. Was ist dran an Teekannen aus Glas?
Glas ist anders
Das Material unterscheidet sich von einigen anderen Grundstoffen deutlich, aus denen Teegeschirr hergestellt wird. Die größten Unterschiede sind zugleich große Vorteile dieser Behälter. Denn Glas ist
- glatt,
- rein,
- geschmacksneutral,
- leicht zu säubern,
- leicht,
- beim Gießen tropfenfrei,
- vergleichsweise günstig.
Diese Auflistung zeigt bereits, was in einem Teepott aus dem Material steckt. Dazu sind die meisten Exemplare spülmaschinenfest oder doppelwandig.
Glaskannen zeigen insgesamt sehr gute Eigenschaften, die den Teegenuss unterstreichen. Die Auswahl an verschiedenen Formen ist dabei ebenfalls überraschend groß. Einen Nachteil hat Glas jedoch: Auf hübsche Dekors wie die ostfriesische Rose müssen Teefans verzichten.
Borosilikatglas wählen!
Es gibt jedoch auch Unterschiede. Es gibt immer wieder Exemplare, die aus normalem Glas bestehen. Der Nachteil dabei: Glas reagiert auf Temperaturschwankungen und kann schnell brechen. Anders ist dies bei Borosilikatglas. Diese spezielle auch als Jenaer Glas Variante enthält unter anderem mehr Bor.
Diese Erfindung von Otto Schott hat besondere Eigenschaften. Es gleicht zum Beispiel deutlich besser Temperaturunterschiede aus, daher platzt es nicht so schnell. Für Tee eine gute Grundlage, denn die meisten Sorten werden siedend oder knapp siedend aufgegossen. Das Material kann aber noch mehr: Es ist noch etwas glatter an der Oberfläche und weist daher Fremdkörper besser ab. Außerdem ist es weniger anfällig gegen Chemikalien.
Borosilikatglas ist für viele Glaskannen typisch. Wer auf Steingut, Porzellan oder Gusseisen verzichten möchte, sollte unbedingt auf diese besondere Verarbeitung achten. Denn diese Verarbeitung steht für Langlebigkeit und noch bessere Materialeigenschaften.
Verschiedene Formen: Welcher Pott darf es sein?
Kenner sind der Auffassung, dass bauchige Kannen den Tee am besten zur Geltung bringen. Solche Modelle gibt es auch aus Glas. Ebenso typische Formen mit Ausguss und Henkel oder hochgezogene Zylinderformen. Bei den Formen geben die Glasmanufakturen und Glashütten alles. Beim Blasen der Kannen sind der Formfantasie kaum Grenzen gesetzt.
Wichtiger als die Grundform ist aber möglicherweise, ob das Material kombiniert ist. Reine Glaskannen mit Deckel sind fast schon eine Rarität. Typisch sind offene Pötte. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Exemplaren, die mit Kunststoff, Edelstahl oder anderem Metall kombiniert sind. Meistens betrifft das den Deckel, häufig aber auch den Einsatz.
Wichtig beim Kauf: Kombinationen sollten so gestaltet sein, dass Zweitmaterial nur außen an dem Behälter vorkommt. Denn der reine neutrale Geschmack könnte sonst verfälscht werden. Sowohl Kunststoff als auch Metall sind mit einem geschulten Geschmack deutlich zu bemerken. Das gilt umso mehr, je weniger hochwertig das Material ist. Die ideale Wahl ist daher eine geschlossene Kanne mit Glasdeckel und Glaseinsatz oder eine offene Kanne, die allenfalls einen Griff aus einem anderen Material aufweist.
Welcher Tee schmeckt aus Glaskannen besonders gut?
Andere Materialien, insbesondere Steingut und Metall sowie Ton haben einen großen Nachteil. Für Tonkannen gab es sogar ein kleines Feldexperiment. Kommen diese mit Tee in Verbindung, geben Sie etwas vom Geschmack an die Flüssigkeit ab. Mehr noch: Teeränder dürfen nicht mit Spülmittel abgewaschen werden. Denn das beeinträchtigt zum einen das Material, zum anderen setzt sich auch das Reinigungsmittel geschmacklich am Material fest. Daher ist Glas eine optimale Wahl, wenn es um den Geschmack geht.
Von diesem Material profitieren insbesondere Tees, deren Geschmacksnuancen besonders fein sind. Dazu zählen zum Beispiel Weißer Tee, einige grüne Teesorten sowie leichte Darjeelings. Darüber hinaus unterstützt die Kannenoberfläche auch den Geschmack anderer Teesorten inklusive Früchtetee und Kräutertee. Aber je feiner der Geschmack, desto sinnvoller ist es, eine Glaskanne zu nutzen.
Sauberer Geschmack
Da sich Glaskannen außerdem leicht reinigen lassen, kommt ein weiterer Vorteil hinzu. Früchtetee, Weißer Tee, kräftiger Assam und Kräutertees aus der gleichen Metall- oder Steingutkanne getrunken vermischen sich im Geschmack. Es bleiben einfach immer ein paar Nuancen hängen. So kommt es zu einem Teemix, der unschön ist. Saubere Glaskannen neutralisieren dagegen auch alle vorher daraus getrunkenen Sorten.
Schön im Kerzenlicht
Glas überzeugt durch Hygiene, reinem Geschmack und ist zudem relativ leicht. Teekannen aus Borosilikatglas sind zudem vergleichsweise bruchsicher. Diese Eigenschaften überzeugen.
Hinzu kommt noch ein Aspekt. Auch wenn ein toller Behälter aus Ton auf einem Stövchen richtig atmosphärisch aussehen kann: Glas ist einfach schön! Wenn Kerzenlicht auf die Kanne fällt und dabei den Tee in vielen Facetten beleuchtet oder sich an der Oberfläche des Potts bricht, wirkt das fast wie ein kleines Funkeln. Schöner als aus einer Glaskanne kann Teegenuss kaum sein.