Pfefferminztee gehört zu den bekanntesten und beliebtesten
Kräuterteesorten in Deutschland.
In nahezu jedem Vorratsschrank finden sich zumindest die Teebeutel mit den getrockneten und gerebelten Bestandteilen der Mentha x piperita, wie die echte Pfefferminze botanisch heißt. Kennzeichnend für Geschmack und Aroma des Kräuteraufgusses ist der hohe Mentholgehalt in den Blättern der Pflanze. In Arabien und Nordafrika gilt der Aufguss sogar als Nationalgetränk.
Pfefferminztee lässt sich kalt und heiß genießen, zu jeder Jahres- und Tageszeit. Er hat eine erfrischende und belebende Wirkung, soll einen kratzenden Hals oder eine aus dem Takt geratene Verdauung beruhigen. Er schmeckt zu süßen ebenso wie zu herzhaften Snacks.
Botanische Infos zur Pflanze
Der Aufguss wird in der Regel
aus den Stielen und Blättern der echten Pfefferminze hergestellt. Die Mentha x piperita zählt zur Gattung der Minzen und ist vermutlich als Kreuzung der beiden Sorten Mentha aquatica (Bachminze) und Mentha spicata (Grüne Minze) entstanden.
Kennzeichnend und namensgebend für die Pfefferminze sind das intensive Mentholaroma sowie der leicht pfeffrige, scharfe Geschmack mit einem kühlenden Effekt.
Die krautige Staudenpflanze kann zwischen 30 und 90 cm hoch wachsen, ihre grünen Blätter zeigen sich am Rand gezahnt und besitzen violette Nervenfasern. Von Juli bis September präsentieren sich die rosa bis lilafarbenen Blütenstände der Pfefferminze.
Eine reine und sortenechte Vermehrung ist nur durch Stecklinge möglich, da die Blüten keine Samen ausbilden. Geerntet wird kurz vor der Blüte Ende Mai/Anfang Juni und noch einmal im Herbst nach der Blüte. Die erste Ernte bringt dabei die beste Qualität hervor.
Blätter für Teeaufgüsse sind im Handel frisch oder getrocknet erhältlich, wobei der getrocknete Anteil überwiegt. Die Pflanze ist auch elementar zur Gewinnung von ätherischem Minzöl, das in zahlreichen Arzneiprodukten und Lebensmitteln verwendet wird.
Über England zum Festland
In Europa ist das beliebte Kraut erst seit 1696 bekannt: Es wurde vom britischen Naturforscher John Ray (1627-1705) in einem englischen Garten entdeckt. Der erste kommerzielle Anbau erfolgte ab 1750 in Mitcham bei London, weshalb die tiefe, dunkelgrüne Sorte auch als „Mitcham“ bezeichnet wird. Außer in England finden sich europäische Anbaugebiete für die echte Pfefferminze u.a. in Spanien und Deutschland (Bayern, östliches Thüringer Becken). Außerhalb Europas sind Asien, Südamerika oder New York bevorzugte Kultivierungszonen.
Weitere Minze-Arten für Teegenuss
Im Laufe der Zeit entstand eine Vielzahl weiterer Züchtungen und Varietäten der Minze, die auch bei den Kräuter-Tee-Fans großen Anklang finden. Zu nennen sind hier die Varietäten Apfel-, Ananas-, Erdbeer-, Orange-Minze, Ingwer-Minze oder Schoko-Minze. Sehr gefragt ist auch die Marokkanische Minze. Neben einem leichten Menthol-Aroma schmeckt der Genießer hier auch die Obst- und Gewürznoten der entsprechenden Sorte heraus.
Die Zubereitung
Um geschmacklich das Beste aus der Pflanze herauszuholen, werden vornehmlich frische Blätter oder ganze Stiele mit Blättern für den frischen Teeaufguss verwendet. Geben Sie dazu entweder einen oder zwei Stängel samt Blättern in eine Tasse oder ein Teeglas, alternativ zupfen Sie die frischen Blätter etwas auseinander und geben sie dann in Tasse oder Glas. Überbrühen Sie die Pflanzenbestandteile mit kochendem Wasser, lassen Sie den Tee ca. fünf bis zehn Minuten ziehen und seihen Sie dann die Pflanzenteile ab.
Alternative: getrocknete Blätter
Wer keine frischen Blätter zur Hand hat, kann selbstverständlich auch getrocknete und zerkleinerte Blätter verwenden, wobei diese zumindest Arzneimittel- oder Bioqualität aufweisen sollten. Teebeutel bilden die unterste Stufe des Teegenusses ab und enthalten nur noch einen sehr geringen Anteil an ätherischen Ölen und Geschmacksträgern.
Pfefferminztee sollte stets „pur“ genossen werden, denn sowohl Zucker als auch Milch verfälschen den Geschmack.
Das Gewächs ist im Kräutertopf, als Stecklinge oder je nach Sorte auch als Samen verfügbar, so dass der Anbau zuhause im Garten oder auf der Fensterbank selbst für den Laien ein Kinderspiel ist. So steht immer genügend Frischmaterial für einen erquickenden Aufguss zur Verfügung.
Beliebter Aufguss
Schon Kinder kommen mit dem Tee in Berührung, spätestens wenn die Kleinkindaltersgrenze überschritten wird. Das Getränk wird zum Frühstück wie auch zum Abendessen serviert und man kann ihn wunderbar über den Tag verteilt trinken. Im Sommer wirkt der Aufguss kalt getrunken erfrischend und belebend und das ganz ohne Koffein, im Winter heizt er dem Organismus ein, beruhigt die heisere Stimme und ein zartes Kratzen im Hals.
Pfefferminztee ist zeitlos und somit immer aktuell, bei Jung und Alt. Noch dazu gehört das Kraut zu den anerkannten Heilpflanzen. Sie soll eine antiseptische, antibakterielle und ausgleichende Wirkung haben, was auch Magen und Darm zugutekommen könnte. Der typische Mentholgeschmack sorgt für einen kühlenden Effekt, wobei der pfeffrige Aspekt erwärmend wirkt.
Nationalgetränk in Marokko
In Marokko gilt der erfrischende Aufguss als Nationalgetränk und wird traditionell aus der marokkanischen Minze zubereitet. Diese enthält deutlich weniger Menthol als die die echte Pfefferminze, duftet und schmeckt süßlicher und milder. Den Touristen im Land wird der stark gesüßte Aufguss gerne als „Berber Whiskey“ angeboten. Das ist eine lustige Anspielung auf das Alkoholverbot für die muslimischen Bewohner im Land.
Abwandlungen und Mixgetränke
Für einen aromatisch-vielseitigen Kräutertee kann die Pflanze auch mit anderen Kräutern und Gewürzen wie Rosmarin, Fenchel, Salbei, Lavendel, Ingwer, Zitronenmelisse kombiniert werden. Pfefferminztee bildet zudem die Grundlage für eine Reihe von alkoholischen oder alkoholfreien Mixgetränken. Dazu wird der aufgebrühte und abgekühlte Aufguss zum Beispiel mit ausgewählten Likören, Wodka, Whiskey, Rum, Mineralwasser, Zitrusfrüchten, Zucker und Eis gemixt.
Kalter Pfefferminztee, der mit Zitronen-, Orangen- oder Apfelsaft aufgegossen wird, erfrischt an heißen Sommertagen durch den extra kühlenden Minzeffekt gleich doppelt. Nicht zu vergessen ist die Form als Eistee als Erfrischung in der Hitze.