Im Gegensatz zum Grüntee mit seiner Jahrtausende langen Geschichte ist Schwarztee erst seit einigen Jahrhunderten bekannt. Manche vermuten, dass er durch Zufall im 16. Jahrhundert entdeckt wurde, als bei der Herstellung von
grünem Tee versehentlich ein Teil fermentiert wurde. Andere glauben, dass schwarzer Tee bereits vor Christi Geburt getrunken wurde. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war der Tee jedenfalls nur Genussmittel und der Oberschicht vorbehalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Schwarztee durch niederländische Händler nach Europa gebracht und auch hier immer beliebter, bis er den Grüntee fast komplett ersetzt hatte. Besonders begeistert vom schwarzen Tee waren und sind es nach wie vor die Briten.
Teezeremonie mit Wumms
Entweder mit einem Spritzer Zitrone oder unter Zusatz von Milch und einem
Würfel Zucker oder anderem Süßmittel serviert, ist die Tasse schwarzen Tees Teil der täglichen Teezeremonien, die weltweit stattfinden. Schwarzer Tee wird aus stark oxidierten Camellia-sinensis-Blättern hergestellt. Wenn er pur serviert wird, enthält er keine Kalorien, Kohlenhydrate oder Fette. Eine Tasse schwarzen Tees enthält mehr Koffein als jede andere Teesorte, aber weniger als in jeder Tasse Kaffee.
Schwarzer Tee stammt von dem immergrünen, mehrjährigen Strauch namens Camellia sinensis ab. Das ist die gleiche Pflanze, von der auch der grüner Tee, der Oolong-Tee, der gelbe Tee und der weiße Tee gewonnen wird. Die Teepflanze kann bis zu 40 Fuß hoch wachsen, wird aber normalerweise auf einer Höhe von zwei bis drei Fuß gehalten.
Schwarzer Tee – bekannte Sorten
Die verschiedenen Sorten von schwarzem Tee werden durch die Region oder den Distrikt, in dem sie angebaut werden, die Form und die Verarbeitungsmethode bestimmt. Zu den Schwarzteesorten gehören:
- Ceylon Tee: Dies ist ein würziger Tee mit leichtem Zitronengeschmack.
- Assam: Der Tee hat meuistens ein leicht malziges Aroma.
- Darjeeling: Das Aroma dieses Tees ist leicht, fein und besitzt etwas Gerbsäure.
- Java: Javatee wird überwiegend für Teemischungen benutzt, da er wenig Eigengeschmack hat.
- Ostfriesen–Mischung: Diese Mischung an Tees wird genossen mit Milch oder Sahne und wer noch mag, mit Zucker oder Honig.
Fermentation
Schwarzer Tee ist ein zu 100 % oxidierter grüner Tee. Bei der Herstellung werden die Teeblätter zuerst für mehrere Stunden zum Trocknen ausgelegt. Danach werden sie gerollt, so dass die Oxidation stattfinden kann: Feuchtigkeit tritt aus den Blättern aus und verbindet sich mit Sauerstoff. Später werden die Teeblätter mit Wasser befeuchtet in 10 bis 15 cm hohen Lagen für mehrere Stunden ausgelegt, bis sie eine rötliche Farbe angenommen haben. Mit 80 Grad heißer Luft wird der Tee anschließend für circa 20 Minuten getrocknet.
Wirkung auf die Gesundheit
Aufgrund seines Koffeingehalts kann schwarzer Tee das zentrale Nervensystem und das Herz stimulieren, während er aufgrund seines harntreibenden Charakters die Urinausscheidung aus den Nieren erhöht. Eine typische Tasse schwarzer Tee enthält 50 Milligramm Koffein (genannt: Tein). Weitere Bestandteile von schwarzem Tee sind Polyphenole, Tannin, Spurenelemente und Vitamine.
Schwarzer Tee und Immunsystem
Schwarzer Tee soll das Immunsystem stärken und das Krebsrisiko senken können, wenn er regelmäßig getrunken wird. Manche verwenden schwarzen Tee als Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall. Die in Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe wirken beruhigend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und antibakteriell auf unser Verdauungssystem.
Überraschend mag sein, dass der Aufguss zur Vermeidung von Karies beitragen kann. Der Grund ist Fluor, das wie schädliche Bakterien im Zahnbelag bekämpft. Achtung, wer Probleme mit hohem Blutdruck hat: Koffein regt die Herztätigkeit an, der Blutdruck steigt. Schwangere sollten schwarzen Tee aufgrund des Koffeins meiden (auch wenn Kaffee fast dreimal so viel Koffein enthält).
Schwarzer Tee bei Erkältung
Tee ist ein Getränk, das ganz natürlich vor Erkältungen schützen kann und auch gut schmeckt. Die bakterien- und virushemmende Wirkung ist bei grünem und schwarzem Tee gleich. Beide helfen in einem bestimmten Umfang bei Erkältungen, Grippe und Infektionserkrankungen. Bei Erkältung werden mindestens 5 Tassen Tee, über den Tag verteilt, empfohlen. Der Tee sollte mit einem Esslöffel Honig und Milch verfeinert werden. Bei Halsschmerzen sollte man mit schwarzem Tee gurgeln. Geschwollene Augen und Lider lassen sich am besten mit Umschlägen aus kaltem Tee behandeln. Das kann den Rückgang der Schwellungen fördern.
Schwarzer Tee bei Durchfall
Bei Durchfall gibt es immer einen großen Flüssigkeitsverlust im Körper. Dieser geht einher mit einem Verlust an wichtigen Mineralien. Daher wird allgemein empfohlen, täglich bis zu 4 Tassen schwarzen Tee zu trinken. Schwarzer Tee hilft auch, eine schläfrige und müde Stimmung zu überwinden.
Nebenwirkungen bei schwarzem Tee
Bei reichlichem Genuss von schwarzem Tee kann es ein Zuviel an Koffein (Tein) geben. Manche klagen bereits nach 4 bis 5 Tassen Tee über Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen.
- Je nach Type, sollten sie daher nach 16:00 Uhr keinen schwarzen Tee mehr trinken.
- Regelmäßiger Genuss kann dem Körper Eisen entziehen.
- Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse sollten keinen schwarzen Tee trinken.
- Manche Menschen bekommen Sodbrennen.
- Kinder sollten keinen schwarzen Tee bekommen.
Zubereitung
Schwarztee wird mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen – die ideale Wassertemperatur beträgt somit 98 Grad Celsius. 1 Liter Wasser für 10 bis 15 Gramm Teeblätter verwenden. Wenn man Schwarztee aus gesundheitsfördernden Gründen trinkt, ihn nicht länger als 3 Minuten ziehen lassen (andernfalls zeigt er seine anregende Wirkung nicht). Die übliche Ziehzeit liegt bei 3 bis 5 Minuten. Keinesfalls länger als 5 Minuten ziehen lassen, denn dann schmeckt der Tee bitter, weil die Gerbstoffe ausgelöst worden sind. Die genaue Zubereitung von Schwarztee ist abhängig von der Teesorte und dem persönlichen Geschmack sowie von Verfeinerungen wie Süße, Zitrone, Milch/Sahne.