Tee ist ein echter Genuss. Vorausgesetzt, er wird richtig zubereitet. Dass Fehler in der Zubereitung den Geschmack maßgeblich beeinträchtigen können, ist vielen Teeliebhabern nicht bewusst. Wir verraten, worauf es ankommt und wie sich der Genuss maximieren lässt. So bereiten Sie Ihren Tee richtig zu.
Tipps zur Zubereitung
Zunächst einige grundsätzliche Faktoren zur Teezubereitung: Eine Intensivierung des Geschmacks lässt sich am einfachsten über die Menge der Teeblätter erzielen. Soll ein Tee stärker schmecken, sind mehr Teeblätter erforderlich. Mehr ist aber nicht immer besser, denn ein Übermaß kann Tee auch bitter machen.
Zwischen 10 und 15 Gramm getrockneter Tee ergeben einen Liter Heißgetränk!
Auch die Ziehzeit hat Einfluss auf den Geschmack. Je länger die Blätter im Wasser verbleiben, desto intensiver das Ergebnis. Von der Verwendung von Tee-Eiern oder ähnlichem Zubehör ist bei Teeblättern abzuraten. Die natürlichen Zutaten benötigen Platz im Wasser, um die Aromen vollmundig freisetzen zu können. Werden Blätter in ein Tee-Ei gepresst oder Filter ins Wasser gehalten, schmälert das den Genuss je nach Sorte wesentlich. Beim Ziehen sollte Tee, der viele ätherischen Öle enthält, abgedeckt werden, um das Verflüchtigen der wertvollen Inhaltsstoffe zu verhindern.
Die Ziehdauer: Wie lange bleibt der Tee im Wasser?
Hinsichtlich der Wassertemperatur gilt: Je heißer, desto kürzer die Ziehzeit. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Sorten vertragen kochendes Wasser aus einem Wasserkocher oder Kessel. Bei weißen und grünen Tees wäre es fatal.
Die Tabelle klärt über ideale Temperaturen und die Ziehdauer auf:
Wassertemperatur | Ziehzeit | |
Schwarzer Tee | Wird mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen, damit sich die Inhaltsstoffe der getrockneten Blätter lösen, darunter Gerbstoffe und Aromen | Soll Schwarztee anregend sein, sind zwei bis drei Minuten ausreichend, soll das Getränk stattdessen beruhigen, sollten es drei bis fünf Minuten sein |
Grüner Tee | 70 – 80°C Wassertemperatur sollten beim Aufgießen eingehalten werden. Japanische Grüntees reagieren besonders sensibel auf Hitze, 60°C reichen | Maximal drei Minuten, Sie können den grünen Tee mehrmals aufgießen |
Früchte Tee | Kochendes Wasser verwenden | Je nach Sorte fünf bis zehn Minuten, je länger der Kräutertee zieht, desto mehr Bitterstoffe enthält der Tee |
Kräutertee | Kräftige Sorten kommen mit kochendem Wasser zurecht | Je nach Sorte fünf bis 15 Minuten |
Rotbuschtee (Rooibusch) | 80 – 90°C sind ideal. | Drei bis fünf Minuten |
Gegenüber Schwarztee verfügt grüner Tee über mehr Gerbstoffe. Würde man Grüntee ebenfalls mit kochendem Wasser übergießen, wird er bitter. Um die Temperatur von 70 bis 80°C zu erreichen, Wasser wie gewohnt zum Kochen bringen und anschließend fünf Minuten mit offenem Deckel in der Teekanne oder dem Wasserkocher stehen lassen. Durch das schonende Zubereiten bleiben im Grüntee enthaltene Vitalstoffe wie zum Beispiel das gesunde Epigallocatechingallat erhalten. Die genannte Temperaturzone gilt auch für weißen Tee.
Bei schwarzem Tee ist von einem weiteren Aufguss abzuraten, da der Tee seine Wirkung und auch deutlich an Geschmack verliert. Bei Grüntee hingegen sind zwei bis drei Aufgüsse durchaus möglich, weil beim ersten Aufgießen nicht alle Inhaltsstoffe aus den Blättern herausgelöst werden. Experten sind sich sogar einig, dass der zweite Aufguss bei grünem Tee am besten schmeckt. Auch Früchtetee lässt sich mehrfach aufgießen, verliert aber an Aroma.
Richtig servieren
Teekanne ist nicht gleich Teekanne. Denn abhängig vom Material hat das Gefäß Auswirkungen auf Tee:
- Glas & Porzellan: Weißer und grüner Tee gelingen am besten in Porzellan- und Glaskannen. Glaskannen speichern Wärme nicht und beugen dem Überhitzen vor. Ideale Bedingungen für die genannten Sorten. Aber auch Schwarztee oder fruchtige Varianten sind darin gut aufgehoben. Bei Glaskannen lässt sich zudem die Farbentwicklung beobachten.
- Ton: Schwarztee und Pu-Erh-Tee fühlen sich in einem Tongefäß besonders wohl. Unversiegelte Keramik-Gefäße bringen aber auch die Aromen von grünem und weißem Tee hervorragend zur Geltung. Keramik nimmt die Aromen auf und verstärkt bei jedem weiteren Aufguss den Genuss.
Abzuraten ist von der Verwendung der gleichen Kanne für schwarzen Tee und „zarten“ Sorten. Da sich die starken Inhaltsstoffe von Schwarztee nach und nach in der Kanne absetzen, würden sie den sanften Geschmack von blumigen Sorten zerstören. Wer den Tee nicht zuhause, sondern unterwegs trinken möchte, benötigt eine zuverlässige Thermosflasche. Ansonsten kühlt das Heißgetränk schnell ab und verliert an Geschmack.
Tipp: Teekannen sollten vor dem Aufgießen von Tee mit heißem Wasser gefüllt und einige Minuten vorgewärmt werden!
Empfehlenswerte Zutaten für den Teegenuss
Es gibt diverse Zutaten, die Tee noch aromatischer machen und sogar verstärken. Doch nicht alle Tees vertragen Ergänzungen. Die folgende Liste bringt Klarheit:
- Zarte Sorten: Bei eher zarten Teesorten sollte Zucker gemieden werden. Aufgrund des zurückhaltenden Charakters würde jegliches Süßungsmittel den Geschmack überfrachten und der eigentliche Genuss geht verloren.
- Kräftige Sorten: Tees wie Assam sind sehr kräftig und vertragen durchaus etwas Süße. Chai lässt sich mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Süßholz, Anis, Ingwer oder Koriander verfeinern. Aber auch Milch kommt in Frage.
Als Alternative zum Süßen sind Honig und Vanilleschoten optimal. Zitrone ist vorwiegend beim Ceylon Tee ratsam. Diese Sorte verfügt bereits über leichte zitrusähnliche Aromen und harmoniert deshalb perfekt mit Zitrusfrüchten.
Grundlage für guten Tee: das Wasser
Keinesfalls sollte für den Tee-Aufguss abgestandenes Wasser verwendet werden, da es einen Großteil seiner Bestandteile verloren hat. Darunter der für Geschmack elementare Sauerstoff. Deshalb ist es vorteilhaft, Wasserreste im Wasserkocher anderweitig zu verwenden, bei jeder Teezubereitung jedoch frisches Wasser hineinzufüllen. Die Wasserhärte sollte bei ca. 8 liegen. In vielen Regionen Deutschlands ist das Leitungswasser ideal. Bei zu hartem Wasser ist der Einsatz eines Filters wichtig.